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Geschichte der Kaserne
1938 |
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Baubeginn als Infanterie-Kaserne im Zuge der Wiederaufrüstung der Nationalsozialisten.
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15.11.1939 |
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Die noch unfertige Kaserne wird zum Kriegsgefangenenlager Stalag VI E für polnische Soldaten.
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05.06.1940 |
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Umwandlung zum Oflag VI A für Offiziere.
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31.07.1940 |
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Ankunft von etwa 1.300 französischen Offizieren.
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06.04.1945 |
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Befreiung der inzwischen mehr als 5 000 Kriegsgefangenen durch die Alliierten. Umbenennung des Lagers in Camp Vantelot.
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1945 |
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Unterkunft für displaced persons verschiedener Nationalitäten.
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1946 |
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Unterkunft als „O-Lager“ für Ostvertriebene.
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1951 |
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Lagerräumung und Übernahme der Kaserne durch die belgische Armee. Neue Namensgebung nach dem belgischen Widerstandskämpfer „Colonel BEM Adam“.
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1994 |
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Auszug der belgischen Garnison.
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1995 |
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1999 - |
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Nutzung der Kaserne Bem Adam mit den Blöcken 3 und 4 durch Kulturinitiativen der Stadt Soest.
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2017 |
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Verkauf der Kaserne Bem Adam an die Wirtschaftsförderung der Stadt Soest WMS.
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2018 |
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Kündigung des Mietvertrages mit der Geschichtswerkstatt Französische Kapelle. Aufgabe der Museumsräume im Block 3. |
2018 |
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Abriss des Block 6, des Kinogebäudes, der Panzerhallen und der Werkstattgebäude.
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Geschichte der Französischen Kriegsgefangenen
Während der Verteidigung ihrer östlichen Grenzen geraten französische Truppen in Nordost-Frankreich in deutsche Kriegsgefangenschaft. Von Nancy aus werden französische Offiziere mit dem Zug weiter transportiert. Die ersten Gefangenen erreichen am 31. Juli 1940 das westfälische Soest.
Die Offiziere dürfen lt. Genfer Konvention nicht zur Arbeit verpflichtet werden. Sie müssen ihren Gefangenenalltag selbst gestalten. Kreative Köpfe unter ihnen initiieren ein intensives kulturelles und religiöses Lagerleben.
Die meisten der Offiziere bleiben fünf Jahre im Soester Lager. Alliierte Truppen befreien die Kriegsgefangenen am 6. April 1945. Damit endet der Krieg für die Stadt Soest. Nur zwei Wochen später beginnt der geregelte Rücktransport der Kriegsgefangenen nach Frankreich.
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Geschichte der Ostvertriebenen
Die Flüchtlinge und Vertriebenen gelangen im Mai 1946 über das Hauptdurchgangslager Siegen-Wellersberg nach Soest. Wer keinen Wohnraum in der stark zerstörten Stadt bekommen kann, findet Unterkunft im O-Lager, dem ehemaligen Kriegsgefangenenlager Oflag VI A. Das Lager ist inzwischen in einem erbärmlichen Zustand. Teilweise fehlen Türen und Fenster, Mobiliar ist nicht vorhanden. Man schläft auf dem Boden auf einer Schicht Stroh. Über Wäscheleinen gehängte Tücher und Decken trennen die einzelnen Wohnstätten provisorisch voneinander ab.
Fünf lange Jahre bleibt die Vielzahl der Vertriebenen im O-Lager. Nur langsam verbessern sich die Lebens- und Unterbringungsumstände. Die Integration in die Soester Bevölkerung verläuft zögerlich.
1951 wird das Lager im Zuge der Remilitarisierung für belgische Truppen geräumt. Es entsteht in Rekordbauzeit von 100 Tagen die Süd-Ost-Siedlung, in der die ehemaligen Schlesier neuen Wohnraum finden.
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